Push Notifications: mehr Aufmerksamkeit für die App!

Wie mache ich meine App attraktiv und lasse sie viral gehen? Wie viele User kehren nach dem Installieren meiner App auch tatsächlich in diese zurück? Wie rege ich meine Kunden an, die App auch weiterhin zu nutzen?
Wenn du dich mit diesen Fragen beschäftigst, dann sind dir bestimmt auch schon die Begriffe Push Notifications und Retention Rate über den Weg gelaufen. Beide spielen eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Taktik im App Marketing. Aber was genau sind Push Notifications und wie funktionieren sie?

Inhaltsverzeichnis:

1. Was sind Push Notifications?

2. Wie kann ich Push Notifications profitabel einsetzen?

3. Welche technischen Voraussetzungen gibt es?

4. Welche Arten von Push Notifications unterscheidet man?

5. Was ist Retention und warum ist Retention wichtig?

6. Wie wird die Retention Rate berechnet?

7. Wie können App-Entwickler ihre Retention Rate steigern?

8. Was ist eine gute User Retention Rate?

1. Was sind Push Notifications?

Push Notifications sind Nachrichten, die ohne das Öffnen der jeweiligen App direkt an das Smartphone oder Tablet eines Nutzers gesendet werden können. Voraussetzung dafür ist, dass der Nutzer die App installiert und gegebenenfalls dem Erhalten von Push Notifications zugestimmt hat. Sie können außerdem in den Systemeinstellungen des Gerätes App-spezifisch so konfiguriert werden, dass sie zum Beispiel nur auf dem Sperrbildschirm oder im Mitteilungscenter angezeigt werden.
Auf diese Weise verpasst du keine wichtigen Nachrichten oder Meldungen. Um Push Notifications senden zu können, muss die App allerdings im Hintergrund laufen. Dies kann zu einem erhöhten Akkuverbrauch führen. Ebenfalls muss eine Internetverbindung bestehen, damit die App neue Daten empfangen kann.

2. Wie kann ich Push Notifications profitabel einsetzen?

Sie sind integraler Bestandteil des CRMs einer App, weil sie durch die prominente Ausspielung auf dem Gerät sehr große Aufmerksamkeit generieren. Dementsprechend kann man sie vielfältig nutzen, um Nutzer entlang des eigenen Conversion Funnels zu schieben und damit ihren Life Time Value, kurz LTV, zu erhöhen.
Generell gilt, dass du als App-Betreiber nur nützliche und relevante Informationen an deine Zielgruppe sendest, also nur dann, wenn es auch wirklich etwas Neues zu berichten gibt.
Auch die Personalisierung der Inhalte sollte beachtet werden. So lernen die Anbieter ihre Zielgruppe kennen und die Anwender bekommen Inhalte, die zu ihnen passen. Daraus resultiert cleveres und effektives Marketing.
Das Timing zum Versenden von Push Notifications spielt ebenfalls eine Rolle. Da es keine allgemeinen Zeit-Empfehlungen gibt, muss der App-Anbieter verschiedene Zeiten ausprobieren, um die eigene Notification Strategie weiterzuentwickeln.
Wichtig ist, nicht zu viele Push Notifications zu versenden und die Inhalte dieser relevant und nützlich zu halten.

3. Welche technischen Voraussetzungen gibt es?

Push Notifications müssen vom Nutzer auf dem Gerät für die jeweilige App zugelassen sein. Bei Android gibt es dafür lediglich einen Opt-out, bei iOS sogar einen Opt-in, der innerhalb der App, typischerweise im Rahmen des Onboardings, eingeholt werden muss. Der Versand von Push Notifications kann entweder lokal durch Apple und Googles Frameworks oder Cloud-basiert mittels Drittanbieter wie zum Beipiel Firebase oder Braze erfolgen.

4. Welche Arten von Push Notifications unterscheidet man?

Abgesehen von der technischen Umsetzung kann man Push Notifications nach ihrem Einsatzgebiet in zwei Gruppen unterteilen:

(1) Activity Notifications werden durch Ereignisse getriggert, die außerhalb der direkten App-Nutzung passieren wie zum Beispiel die Nachricht eines Freundes in einem Messenger, ein neuer Inhalt auf Media-Plattformen oder erhöhtes Verkehrsaufkommen auf in Karten-Apps geplanten Routen. Sie haben meist die Öffnung der App und weiterführende Aktionen zum Ziel, können aber auch rein informativ sein.

(2) Marketing Notifications werden meist aus einer Remote-Konfiguration, zum Beispiel innerhalb des Dashboards eines Drittanbieters, durch einen CRM-Verantwortlichen getriggert. Dabei können je nach Service neben Text, Zeit und Zielgruppe auch sogenannte Rich Notifications mit Bildern, Videos und Action Buttons erstellt werden. Ihr Ziel ist immer die Steigerung eines bestimmten KPIs wie zum Beispiel Signup-Rate oder Umsatz.

5. Was ist Retention und warum ist Retention wichtig?

Unter Retention versteht man typischerweise den Prozentsatz der Nutzer, die nach der Installation in einem bestimmten Zeitraum wieder in die App zurückkehren und sie mehrfach oder idealerweise regelmäßig nutzen und gegebenenfalls gewünschte Aktionen wie zum Beispiel einen Kauf durchführen. Eine möglichst hohe und nachhaltige Nutzerrückkehr ist für nahezu jede App essenziell, um in das Relevant-Set des Nutzers zu gelangen und je nach Geschäftsmodell gegebenenfalls zu monetarisieren.
Das Ziel der Retention Rate ist, die Abwanderungsrate zu reduzieren und möglichst viele neue User zu gewinnen.

6. Wie wird die Retention Rate berechnet?

Es gibt verschiedene Berechnungsarten der Retention-Rate. Die häufigste ist dabei die sogenannte N-Day Retention. Dabei wird angeschaut wie viele Nutzer, die an einem Tag X installiert haben, genau N-Tage danach wieder in die App zurückgekehrt sind. Bei Spielen, Messengern oder anderen hochfrequentierten Apps ist das eine sinnvolle Herangehensweise. Jedoch kann es für andere mehr Sinn ergeben, sich größere Zeiträume wie Wochen oder Monate anzuschauen. Eine beliebte Kennzahl ist zum Beispiel die sogenannte 2nd-Week-Retention. Sie gibt an, wie viele Nutzer innerhalb der Tage 8-14 in die App zurückgekehrt sind.

7. Wie können App-Entwickler ihre Retention Rate steigern?

Der Hauptgrund, warum Nutzer in eine App zurückkehren, ist natürlich ein gutes Produkt, das ihr Leben auf irgendeine Weise bereichert. Und ohne dieses kann man die Retention-Rate auch nicht künstlich steigern. Es gibt jedoch Mittel und Wege, eine bereits gute Retention durch Maßnahmen abseits des Produktmanagements noch weiter zu steigern. Eines der effektivsten sind die oben beschriebenen Push Notifications, aber auch andere CRM-Kanäle wie E-Mail oder SMS, weil sie in den meisten Fällen auf eine erneute Öffnung der App abzielen. Viel wichtiger als die Erhöhung der Retention-Rate ist allerdings die Verhinderung der Churn (Nutzerabwanderung), die besonders in den ersten Tagen nach der Installation bis zu 80-90 Prozent betragen kann. Um möglichst wenige der gewonnen Nutzer direkt wieder zu verlieren, ist vor allem ein gutes Onboarding entscheidend. Je nach App müssen hier Mehrwerte vermittelt, Funktionen erklärt, Daten abgefragt und Systemberechtigungen eingeholt werden, um den noch unbedarften Nutzer in kürzester Zeit zum sogenannten Aha-Moment zu bringen. Nutzer, die diesen Moment erleben, verstehen den Hauptmehrwert der App und haben dadurch eine signifikant höhere Retention-Rate.

8. Was ist eine gute User Retention Rate?

Wie immer gibt es auch hier keine pauschal richtige Antwort. Je nach Geschäftsmodell, LTV und Customer Acquisition Costs, kurz CAC, können auch verhältnismäßig niedrige Retention Rates im Bereich 10-20 Prozent durchaus positiv sein. Wichtig ist nur, dass sich die Kurve asymptotisch an die X-Achse annähert, weil das bedeutet, dass die nach der großen Churn gebliebenen Nutzer die App auch wirklich langfristig nutzen und nicht auch stückweise abwandern. Nichtsdestotrotz gilt bei der Retention-Rate je mehr, desto besser, weshalb man konstant an ihr arbeiten sollte.
Da sich immer sehr stark darauf konzentriert wird, neue Kunden zu gewinnen, passiert es schnell, dass die Interessen bereits bestehender Kunden vernachlässigt werden, was zu Folge hat, dass diese abwandern. Da es schwieriger und kostenintensiver ist, neue Kunden zu akquirieren, solltest du dich als App Anbieter auch immer darauf konzentrieren bereits bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen und zu intensivieren.